Perou – ein erstes Annähern, welche Kuh mich begleiten wird

Die Kuh die mit mir läuft, wird unser Gepäck tragen, wohl nicht vom ersten Tag an, aber mit der Zeit. Wir laufen Tagesstrecken, die Kühe auf Höfen, deren Weiden weit entfernt sind, täglich bewerkstelligen. Es ist Frühjahr, überall wächst saftiges Gras und mehr am Straßenrand und an den Orten, wo wir übernachten. Wir machen viele Pausen, und gehen gemütlich, im gemächlichen Tempo einer Kuh. Und versuchen dabei ein ganz klein wenig dazu beizutragen, dass Wandel geschieht, um allen Wesen auf dieser Erde die Zukunft zu sichern.
Perou ist geboren und aufgewachsen auf einem Bio-Hof nahe Rennes, dem Tor der Bretagne. Sie entstammt einer regionalen, alten Rasse: Breton Pie-Noir – nicht ausschließlich auf die Milchleistung gezüchtet, was heute Zweinutzungsrasse genannt wird. Es sind kleine robuste Kühe, mit eigenem Kopf / « Charakter » auf französisch…
Leider für mich ist Perou nun wieder auf ihrem Geburtshof, denn sie ist wundervoll, hat nur meine Projektidee einen zu starken Charakter.
Statt « unwirtschaftlich » von der wirtschaftlichen Leistung der Gesamtherde und der Wertschöpfung des Betriebes mit versorgt zu werden, oder im Fachjargon: ,,reformiert zu werden », d.h. als Rindfleisch o.ä. auf den Tellern von Verbrauchern zu landen, wäre sie mit einer Frau durch die Region und vielleicht auch drüber hinaus gelaufen.
Wenige Generationen vor Nathalie wurden sie häufig für schwere Feldarbeit eingesetzt, und gaben nebenbei Milch, und nach ihrem Lebensende auch Fleisch, Fett, Knochenmehl zum Düngern des Gemüsegartens.. sowie Lederjacke oder Teppich.
Daher ist es für eine Kuh genetisch möglich, zu laufen und zu tragen.