Ein etwas anderer Spaziergang…

Tja, ansich wollte ich nicht nur schon losgelaufen, sondern bereits längst am ersten oder gar letzten Ziel angekommen sein. Es kam anders…

Nachdem Perou eindeutig nicht mit irgendwem spazieren gehen wollte, tauchte ich erstmal voll Vernunft in die Bearbeitung eines vor dem Walk sinnvollerweise zu erledigenden beruflichen Projektes ab. Dies nahm mehr Zeit und Kraft ein als gedacht oder gar geplant, und endete erst in der zweiten Juni-Hälfte. Danach war wie bereits halb geplant der Besuch einer Bio-Landwirtschaftsmesse dran, mit anschließendem fünftägigen Besuch in meiner Heimatstadt, um Freunde zu treffen.

Die fünf Tage halten immer noch an … denn nach drei Tagen hatte ich mein Rückzugticket storniert.

Zu gut taten mir die Treffen mit langjährigen Freundinnen und Freunden. Zu leicht waren die Gespräche in meiner Muttersprache. Zu vertraut die Orte, an denen ich lang aktiv gewesen war und mich nun erholte und auf Inspiration wartete, wie mein Transition Walk für den Wandel tatsächlich starten kann.

Die Erlebnisse mit Perou, die berechtigten Warnungen von Kopf und Bauch kommend, sowie die lebhaften Erinnerungen meiner Erfahrungen aus einer zehntägigen Mahnwache für echte Taten während einer der vielen internationalen Klimakonferenzen vor zwanzig Jahren, ließen mich mehr als zögern, eine neue lebendige Milchkuh zu suchen. Also dachte ich an eine Kuh aus Pappmaché sowie an weitere Ideen, die alle nicht wirklich überzeugend daher kamen.

Nach all dem war inzwischen längst der Hochsommer in die Länder gezogen, das Getreide stand kurz vor der Ernte oder war notreif und ich ganz froh, dem Tier und mir nicht die sengende Sonne auf unsere Köpfe scheinen lassen zu müssen.

Innerlich fühlte ich die ganze Zeit, dennoch bereits auf dem Weg zu sein …